Das Buch
"Nikolas Roerich - Leben und Werk eines russischen Meisters"
von Jacqueline DecterInhalt
1. DANKSAGUNG UND VORWORT
2. DIE FRÜHEN JAHRE
3. DIE STUDIENZEIT
4. DIE WELT DER KUNST
5. DIE STEINZEIT
6. DAS THEATER
7. ÜBERGANG
8. AMERIKA
9. DAS HERZ VON ASIEN
10. KULU
DANKSAGUNGIch bin Daniel Entin, dem Direktor des Roerich Museums, für das Wissen und die Zeit, die er so selbstlos aufbrachte, und für den uneingeschränkten Zugang, den er mir zur Bibliothek und zu den Archiven des Museums gewährte, zu großem Dank verpflichtet. Mein Dank gilt auch Edgar Lansbury, dem Präsidenten des Museums, der mich zu einem tieferen Verständnis von Roerichs Philosophie und Glauben geführt hat. Weiterhin möchte ich Carl Ruppert für seine unschätzbare Hilfe bei meinen Nachforschungen über die in dem vorliegenden Buch abgedruckten Gemälde Roerichs meinen Dank aussprechen.
Mein Dank gebührt auch Ehud Sperling, dem Präsidenten von Inner Traditions, der die Idee zu dieser Veröffentlichung hatte, sowie auch seinen Mitarbeitern, besonders aber Leslie Colket, die mir als Lektorin mit ihrer unermüdlichen Unterstützung und ihren Ermutigungen zur Seite stand.
Meiner Familie und meinen Freunden, die so standhaft während des ganzen Projekts zu mir hielten und nie ihren Glauben an mich verloren, gilt meine unendliche Dankbarkeit. Auch Larry Levitsky, der für mich eine Art Auslöser war, möchte ich an dieser Stelle besonders danken. Der Dank an meinen Ehemann, Vadim Strukov, der mich als erster an Roerich heranführte und der mein bester Lehrer und mein schärfster Kritiker zugleich war, kann in Worten allein nicht ausgedrückt werden.
VORWORTSeit seiner frühen Jugend zeigte Nicholas Roerich eine starke Verbundenheit mit der Natur, einen großen Wissensdurst und eine tiefe Bewunderung für das Schöne in all seinen Erscheinungen. Diese Charaktereigenschaften fanden ihren Ausdruck in einem großartigen und vielseitigen Lebenswerk, das mehr als 7000 Gemälde und Bühnenbilder umfaßt. Seine archäologischen Funde trugen wesentlich zum Verständnis der Ursprünge der Menschen seines heimatlichen Rußlands und Zentralasiens bei. Seine humanitären Bemühungen brachten ihm eine Nomination für den Friedensnobelpreis. Seine Werke wurden von vielen zeitgenössischen Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur gerühmt, unter ihnen Leo Tolstoy, Sergei Diaghilew, der Kunstmäzen Pawel Tretyakow und der Gelehrte Wladimir Stasow. Doch seit seinem Tod, im Jahre 1947, bis vor nicht allzulanger Zeit war Roerichs Name im Westen kaum noch bekannt. Nur relativ Wenige, die ihn als Maler von beeindruckenden Landschaften des Hima-laya schätzten und als einen Menschen, der das Streben nach Schönheit und Kultur zu seinem Glaubensbekenntnis gemacht hat, kannten ihn.
Mit Sorgfalt und Einfühlungsvermögen hat Jacqueline Decter die umfassendste Abhandlung über Roerichs Leben und Werk, die bisher im Westen erschienen ist, zusammengestellt. Ihre Schilderung beschreibt alle Abschnitte seines abwechslungsreichen Lebenswegs, angefangen bei den Universitäts Jahren und den Verbindungen zu der sehr bewegten russischen Kunstszene der Jahrhundertwende bis zu seinen Studien in Paris; die Heirat mit Helena Schaposchnikowa; die Arbeit als Bühnenbildner; die Reisen in Europa, den Vereinigten Staaten, Zentralasien und dem Fernen Osten; die Gründung von Kunstakademien, internationalen Kulturorganisationen und wissenschaftlichen Institutionen auf drei Kontinenten. Die steigende Zahl seiner Bewunderer wird das Erscheinen eines Buches begrüßen, das so reich an biographischen Einzelheiten und mit so zahlreichen Reproduktionen der Kunstwerke ausgestattet ist.
Die große Vielseitigkeit der Begabungen hätte Nicholas Roerich in jedem Zeitalter zu einem einzigartigen Menschen gemacht. Nicht nur künstlerisch sondern auch juristisch ausgebildet, schrieb er häufig über Rechtsfragen, Kunst und Ethik und ihre Verbindung zu einem allgemeineren Gesetz des Universums. Er war der Meinung, daß die Entwicklung der Kultur von einer Synthese des Wissens aus allen Bereichen des menschlichen Bestrebens abhängig ist. Sein Glaube an die ursprüngliche Einheit aller Kulturen und Zivilisationen führte ihn zu einem gründlichen Studium der Lebensweise und Philosophie des Ostens. Er und seine Lebensgefährtin, Helena Roerich, schrieben viel zu diesem Thema und ließen sich schließlich im Tal Kulu in Nordindien nieder. Dort, am Fuße des Himalaya, malte Roerich auch einige seiner beeindruckendsten Bilder.
Im Laufe seines Lebens wurde Roerich Freund und Berater von Wissenschaftlern, Staatsoberhäuptern, geistigen Führern, Künstlern, Schriftstellern und Dichtern. Jawaharlal Nehru nannte ihn einen "Genius der Kreativität". Der indische Dichter Rabindranath Tagore sah durch ihn das ausgedrückt, "was jeder sensitive Geist bei der größten aller Künste, der Kunst des Lebens, empfindet". Jetzt, da sich dieses Jahrhundert seinem Ende neigt, und wir im Begriff sind, uns den Ungewißheiten des nächsten zu widmen, erscheint Nicholas Roerich als ein wichtiges Bindeglied zwischen dem kulturellen Erbe der Menschheit und den ungeheuren, kreativen Möglichkeiten eines neuen Zeitalters.
Edgar Lansbury. Präsident des Nicholas Roerich Museums. Im Juni 1989